Mittwoch, 24. April 2013

24. 04. 13 der Abschied naht - Resumee

In 3 Tagen geht mein Flieger von Delhi abends los. Bis Freitag mache ich noch die Panchakarma, und am Samstag fahre ich morgens mit dem Bus nach Delhi, wo abends um 21.30 mein Flieger startet.
Delhi werde ich somit nicht besichtigen koennen. Aber das werde ich noch nachholen.
Hier im Ashram habe ich noch eine nette Freundschaft geschlossen mit einer Frau aus Mumbai, die super Deutsch redet. Es ist total interessant ihre Meinung aus der Sicht ihrer indischen Mentalitaet zu erfahren. Ausserdem ist sie Hypnotherapeutin. Somit haben wir viele gemeinsame Themen.
Meena aus Mumbai
mein letztes Bad im Ganges

Und wie geht es mir mit der Rueckreise nach ueber 4 Monaten in Indien? 

Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Ich freue mich sehr auf Hoz und Gina, auf euch-meine Freundinnen und Freunde, auf die TrommlerInnen, auf Samba Luna, auf die Sulians, meine Klienten, aufs Radfahren, Klettern, Klavierspielen, Schwimmen im Badeanzug, Joggen in der Eilenriede, ruhige leere Strassen mit geregeltem Verkehr ohne Gehupe (apropo- ich habe noch 2 Motoradunfaelle live gesehen), auf den Sommer in Hannover, die saubere Luft, meine schoene Wohnung mit weicher Matratze, saubere Klos, keimfreies Obst und Salate, uvm.

Was werde ich vermissen? Viel!!!

Die lachenden, freundlichen Menschen-  morgens um 6.00 laecheln sie mich an (gibt es das in Deutschland?). Die Neugierde der Leute, offene Gesichter, immer was zu Reden und wollen alles wissen.
Die Sonne und die Hitze wird mir fehlen, das Chaos auf den Strassen mit Hunden und Kuehen dazwischen, selbst der Dreck ist mir sympathisch geworden. Es gibt einfach keine Ordnung, kein System, alles wird improvisiert.
Keiner der schimpft, weil man auf der falschen Strassenseite faehrt oder auf dem Gehweg, oder weil man nicht so funktioniert wie man sollte, oder wie die Gesellschaft es meint wie man zu sein hat.

Aber am meisten wird mir die Spiritualitaet fehlen, die hier an jeder Ecke zu sehen ist.
Morgens, bevor ein Ladenbesitzer (oder auch nur in einem kleinen Essensstand)seine Arbeit beginnt, betet er erst einmal vor seinem Krishna-Bildchen, macht ein Raeucherstaebchen an um seinen Laden zu reinigen, zuendet eine Kerze an und betet fuer einen guten Tag. Beim Spaziergang am Ganges beten die Leute mit gefalteten Haenden, wenn die Sonne ueber dem Berg aufgeht. Nicht nur die Frauen.Viele Maenner sind hier genauso glaeubig. Abends nach Ladenschluss wird auch wieder gebetet - dafuer dass der Tag gut gelaufen ist. Die Menschen sind dankbar fuer ihr Leben.
Jeder Riksha- und Taxifahrer beruehrt sich die Stirn und Brust, wenn er an einem Tempel vorbei faehrt. Und hier gibt es wirklich viele Tempel.
Goetterbilder und Statuen am Ganges
Blumen, Kerzen und Raeucherstaebchen, um sie dem Ganges zu opfern
Dieser Glaube bewirkt, dass die Menschen hier trotz der Armut, dem Chaos, der Korruption und den vielen Missstaenden lachen koennen und nicht verzweifeln.
Das wuerde in Deutschland auch vielen Menschen helfen. Dann haetten wir weniger Depressive, Suchtkranke, Burn-out, und was wir sonst so alles haben in unserer modernen Welt, wo Spiritualitaet und Glauben eher belaechelt wird.
Wo wir doch wirklich alles haben was wir brauchen- und oft sogar viel zu viel. Und? Macht es uns gluecklich? Sind wir dankbar dafuer?

Ich hoffe, diese dankbare Einstellung wird mich noch lange in Deutschland begleiten

Indien - ich werde wieder kommen. Das ist sicher.

fliegender Sadhu am Ganges





















Montag, 22. April 2013

seit 12. 03. 13 Panchakarma in Rishikesh 

Nun stecke ich also in der Behandlung. Der Tag beginnt um 6.00 mit einem einstuendigen Spaziergang zur Klinik. Die ganze Strecke am Ganges lang, wo morgens um 6 schon viel los ist. Hier an den Ghats machen die Leute ihre Waschungen, Pujas, an den Tempeln am Fluss wird gebetet und gesungen, manche gehen sogar Joggen. Hier am Fluss uebernachten auch viele Sadhus. Sie haben nur eine Decke, ihre Bettelschale und ihren Stock mit dem Dreizack obendrauf als Zeichen fuer Shiva.
morgentliche Wanderung um 6.00
Puja morgens um 6.00
schlafende Sadhus. Mehr besitzen sie nicht
Wenn ich dann frisch und munter in der Klinik ankomme (4 Raeume, 2 Toiletten und eine kleine Kueche, wo alle Kraeuter gemixt werden), bekomme ich vom Doktor den Puls gefuehlt. Danach richtet sich die Behandlung.
Pulsdiagnose und Befragung meines Befindens
Als erstes 1,5 Std. Massage auf dem Bauch liegend von Fuss bis Kopf, dann von Vorne von Fuss bis Kopf - alles mit warmen Kraeuteroelen. Es erinnert ein bisschen an die Thai-Massage - ist nur nicht so feste.
Meine Masseurin und auch Maedchen fuer alles, ist 20 Jahre jung, eineinhalb Kopf kleiner als ich und auch halb so schmal wie ich. Sie ist einfach suess. Spricht aber leider kein Englisch.
Wie sie diese harte Arbeit durchsteht ist mir unbegreiflich.
Saroj, 20 Jahre jung
30 min. in der Box. Saroj verschiebt den Topf mit dem dampfenden Kraeuterwasser, je nachdem wo ich geduenstet werden soll. Es ist wie in einem Dampfbad. Ich liege auf einem harten Holzgitter.
Kraeuter-Oel-Aufguss auf die Stirn
das Ganze auch noch direkt auf den Kopf
lauwarmes Ghee (geklaerte Butter) eird auf die Augen gegossen. Die soll ich dann offen hin-und herbewegen. Das soll gut fuer die Augen und die Konzentration sein,
Panchakarma bedeutet eine Reinigung von Aussen und auch von Innen (Einlaeufe). Auch die Ernaehrung wird je nach den Doshas veraendert. Es gibt 3 Doshas in die man eingeteilt werden kann: Kapha (Erde), Pitta (Feuer), Vata (Wind). Diese aendern sich auch im Laufe des Lebens. Ich bin jetzt Vata. Eine normale Panchakarma-Kur dauert 4 Wochen. Bei dem straffen Programm hier (6 Std. taeglich das volle Programm), dauert es hier 15 Tage.
Im Ayurveda geht man davon aus, dass die Toxide im Koerper die Krankheiten hervorrufen. Diese Reinigung soll also die Toxide ausscheiden und danach soll man bei einer gesunden Lebensfuehrung und der entsprechenden Ernaehrung gesund werden bzw. bleiben. Einmal im Jahr wird eine Panchakarma-Kur empfohlen. Bei mir gingen sofort die Schmerzen in der rechten Huefte, rechten Ferse und linkes Handgelenk weg, was ich alles schon seit ueber 1 Jahr habe.
Ist doch schon was, oder?


Dienstag, 9. April 2013

6. - 10. 4. 13 in Dharamshala - McLoydGanj

nach einer 15 stuendigen Nacht-Busfahrt in einem Liegesitz (mehr Sitz als Liege) komme ich morgens in McLoydGanj an, der Hauptstadt der tibetischen Exilregierung. Die Stadt liegt auf 1700 m  Hoehe und liegt im Norden von Indien in der Naehe zu Nepal und Tibet. Viele Exiltibeter, die aus China gefluechtet sind, lenben hier. Ich besuche den Bezirk, wo der Dalai Lama seinen Wohnsitz hat, wo er Unterweisungen gibt, und wo ein kleiner Tempel steht. Ich bin etwas enttaeuscht, da ich mehr zu sehen erwartet hatte. Der Dalai Lama soll wohl zur Zeit da sein, aber er gibt keine Unterweisungen.
beim Drehen der Gebetsmuehlen
Niederwerfungen vor dem Tempel des Dalai Lam
Blick von McLoydGanj auf die Schneeberge
Da es in der Stadt nicht so viel zu sehen gibt, mache ich mich auf eine Erkundungswanderung rund um Mc Loyd.
Tibeterin beim Malen der Tangkas (Buddha-Bilder)
viele tibetisch buddhistische Moenche leben hier
Es gibt in der Naehe eine grosse tibetische Schule, wo auch viele Kinder im Internat hier leben. Rund um Mc Loyd gibt es einige Doerfer, wo die Tibeter sich niedergelassen haben. Mc Loyd selbst ist ein sehr touristischer Ort geworden.
altes tibetisches Paar beim Beten ihrer Mantras
Rododendronblueten im Haar und tibetische Gebetsfahnen im Wind

Am 2. Tag sitze ich erschoepft nach meiner Wanderung in einem Teehaus an einer Wegkreuzung im Wald, und wer laeuft da an mir vorbei? Andrea und Toni, die ich aus dem buddhistischen Zentrum in Hannover kenne. Die Welt ist klein. Wir verabreden uns fuer den naechsten Tag und ich besuche sie unten im Tal in Dharamshala, wo sie in einem Nonnenkloster wohnen, das sie schon seit 12 Jahren fast jaehrlich besuchen.
mit Andrea vor dem Norbulinka Institut
Dort gibt es auch das Norbulinka Institut, wo tibetisch buddhistisches Kunsthandwerk gelehrt und hergestellt wird.
in der Weberei
beim Herstellen der Bronzefiguren
im Nonnenkloster mit dem Klosterhundi
Ich besuche das Nonnenkloster, wo Toni und Andrea wohnen, esse dort mit Ihnen zu Mittag und bin ganz angetan von der entspannten Atmosphaere die dort herrscht. Das Kloster ist umgeben von gruenen Feldern und ist ruhig gelegen ausserhalb der Stadt.
mit Toni und Andrea im Tempel der Exilregierung
Mit Andrea und Toni fahre ich dann in den Bezirk, wo die tibetische Exilregierung ihren Sitz hat. Dort sind alle Exiltebiter, die in der ganzen Welt verstreut leben, registriert und verwaltet. Es gibt dort eine tibetische Bibliothek mit beruehmten Werken, eine Tempelanlage, Schulen, u.a.
im Tempel
beim Amchi (tibetischer Arzt) mit den vielen Heilkugeln
Dann besuche ich mit den beiden moch einen alten tibetischen Arzt.

Kletterfelsen und Rododrendron
Am naechsten Tag will ich eine Wanderung hoch zum Gletscher von 1700m Hoehe auf 3300m Hoehe machen. Ich treffe Michael aus Hamburg und wir wandern den ganzen Tag zusammen durch die herrliche Natur. Da Michael auch Sozialarbeiter ist und auch Vipassana-Meditation macht, haben wir viele gemeinsame Themen und es wird eine sehr unterhaltsame Wanderung.
mit Michael auf Tagestour in den Bergen
auf 3300m auf dem Gletscher
im Snow-Cafe
freier Blick auf die Gipfel des Himalya  (5000 - 6000 m hoch)
Am Miiwoch 10.4. fahre ich morgens um 5 Uhr mit einem tibetisch buddhistischen Moench (den ich durch Andrea und Toni kennengelernt habe) gemeinsam in einem Taxi nach Chandragar (5-6 Std. Fahrt in den Sueden), von wo ich dann mit dem Zug zurueck nach Rishikesh fahre.
Dort will ich wieder in den Ashram zurueck und ab Freitag 12.4. meine 15 -taegige Panchakarma-Reinigung bei dem Ayurvedischen Arzt machen.
Falls ihr also in den naechsten 2 Wochen nichts mehr von mir lesen solltet, wisst ihr dass ich in der Behandlung stecke.

Samstag, 6. April 2013

1. - 5. 4. 13 die 2. Woche im Ashram in Rishikesh

von Montag bis Freitag nehme ich dann am 2. Teaching teil und fuehle mich dort wohl und entspannt. Ich sitze viel am Ganges und beobachte das Treiben dort. Abends findet dort immer eine Feuer-Puja statt, wo dann alle kleine Kerzenlichter mit Blumen den Fluss hinuntertreiben lassen.
Feuerpuja mit Kerzen- und Blumennopfer
Die Temperatur ist jetzt mittags ueber 30 Grad. Manchmal erfrische ich mich auch im Ganges, obwohl das als Frau ziemlich bloed ist mit der vollen Bekleidung. Hier mit Eduardo aus Rio, Brasilien.
mit Vielen fuehre ich sehr innige und tiefgreifende Gespraeche und viele Freundschaften entwickenl sich. Hier mit 3 Frauen aus Portugal
besonders beeindruckt bin ich von Marie Ann aus Neuseeland, die jetzt 73 wird und meint, dass es an der Zeit ist ihr Leben zu veraendern. Sie will nach Sued-Indien gehen und an einer Schule als Ehrenamtliche Englisch unterichten.
der Affengott Hanuman hat als Opfergabe eine Kette aus fritierten Teigkringeln umhaengen.
die gesegneten Opfergaben (und Teigkringel) werden nach der Feuer-Puja an die Glaebigen verteilt Hier stehen immer viele in der Schlange an, um etwas abzubekommen.
Am Donnerstag Abend 4.4. sagt mir mein Ayurvedischer Arzt, dass ich noch weiter 8 Tage Medikamente einnehmen muss, bevor ich ein Panchakarma (2 woechige Durchspuelung + Reinigung des Koerpers) bei ihm starten kann. Da ich unbedingt Dharamshala sehen will, buche ich noch Abends einen Bus fuer den naechsten Tag und nutze die naechsten Tage fuer eine Tour in den Norden.
Am Freitag verabschiede ich mich von vielen, die ich in 8 Tagen, wenn ich wieder komme, nicht mehr sehen werde und besteige am Nachmittag den Bus.


30. - 31. 03. 13 Ausflug nach Mussoorie

da am 30. und 31.3. im Ashram kein Teaching stattfindet habe ich Freizeit, um etwas zu unternehmen. Ich packe meine Umhaengetasche nur mit dem Noetigsten fuer 2 Naechte und freue mich darueber mal mit so leichtem Gepaeck zu reisen. Am Samstag Morgen ganz frueh nehme ich den Bus in die Berge und fahre hoch bis auf 3000m. Dort steige ich hoch zu einem Tempel und habe endlich mal wieder etwas Koerperertuechtigung. Auf dieser Hoehe bin ich ganz schoen am keuchen, da der Sauerstoffmangel zu merken ist.
Glockenlaeuten vor dem Tempel auf 3000 m Hoehe
Im Hintergrund ist der Himalaya zu sehen, der dann aber in den Wolken verschwindet als ich oben angekommen bin.
mit Blick auf den Himalaya
Die Strassen sind katastrophal, da immer wieder dicke Steinbrocken und Baeume auf dem Weg liegen. Ich bete, dass nicht gerade jetzt ein Felsbrocken runterkommt.

und immer wieder ist die Strasse vom Erdrutsch zugeschuettet

die Rododendron-Bluete geht zu Ende
Dann geht es weiter mit einem Sammeltaxi zu einem Eco-Park, wo noch einige Rododendron bluehen. Immer wieder gibt es schoen Blicke ins Tal mit angelegten Terassen.
Blick insTal auf die Terassen
Bei der letzten Etappe im Sammeltaxi nach Mussorie habe ich ein suesses schwarzes Schaf als Mitfahrer. Ich sitze mit dem Schaf hinten im Kofferrraum, waehrend vorne die Jungs ihren Kopf aus dem Fenster haengen und kot.... Ich hoffe nur, dass das Schaf die Autofahrt vertraegt. Aber es maaeeeeht gluecklich vor sich hin und pinkelt nur seinem Besitzer auf den Schoss.
mit 4 Monate altem Schaf im Sammeltaxi
Mussorie ist eine Hill-Station auf 2000 m  Hoehe, die die Briten angelegt haben, um der Hitze im Tal zu entkommen. Jetzt ist es nur noch eine indische Touristenstadt mit Familien, Hochzeitspaaren und Rummelplatz. Aber von dem Riesenrad bin ich begeistert. Vor allem von den jungen muskuloesen Maennern, die das Riesenrad mit ihrer Muskelkraft in Schwung bringen. Das macht Spass zu beobachten.
Stromsparend, da mit Koerperantrieb
Am Sonntagmorgen gehe ich frueh los, um einen Berg zu erklimmen, wo oben ein kleiner Ort angesiedelt ist. Als ich zufaellig um 9.30 an einer katholischen Kirche vorbeikomme, beginnt dort die Messe. Als ich eintrete und die Lieder ueber <Jesus is raised> ertoenen, bemerke ich erst, dass es Ostersonntag ist. Ich nehme an der Messe teil und bin ganz gruehrt, als sich alle <peace> wuenschen. Zum Schluss singen alle noch ein Lied, das ich aus dem Gottesdienst in meiner Kindheit kenn- nur auf Englisch. Es ist ein Lieblingslied von mir und ich bin zu Traenen geruehrt. Draussen vor der Kirche gibt es dann Tee und Kuchen und alles wuenschen sich <happy eastern>. Es ist eine besonders nette Atmosphaere. Die Haelfte sind Inder die andere Haelfte Briten, die hier leben. Somit bin ich also zu meinem Osterfest gekommen.
Ostergottesdienst in der katholischen Kirche
Eigentlich wollte ich 2 Naechte in Mussorie bleiben. Aber da der Ort nicht so spannend ist und ich in der Nacht Bauchdruecken habe (aber keine Mittel dabei habe), mache ich mich am Sonntag Mittag wieder auf den Rueckweg nach Rishikesh in den Ashram. Das war dann auch eine gute Entscheidung, da ich in der Nacht Durchfall bekomme. Nach 2 Tagen ist aber auch das wieder vorueber.

Freitag, 29. März 2013

22. - 29. 3. 13 im Ashram in Rishikesh

Ich bekomme am Freitag 22.3. ein Zimmer im Ashram gegenueber und am Samstag Morgen bekomme ich dann endlich die Eintrittskarte fuer das Teaching, das bis Freitag 29.3. geht. Der Meister heisst Swami Dayananda Saraswati <www.dayananda.org> und er gibt Erklaerungen zu Vedantha. Das sind die Essenzen der Upanishaden, die vor 5000 Jahren in Indien entstanden sind und im 9. Jahrhundert schriftlich niedergeschrieben wurden. Da der Swami auch im Westen herumreist, kann er ein gutes Englisch sprechen und die Belehrungen in einer einfachen Sprache unterrichten. Die Teilnehmer sind zum groessten Teil Inder, ein Sechstel sind dann Japaner, Australier, Amerikaner und auch ein paar Deutsche. Viele kommen jedes Jahr hierher und nehmen dann mehrere Wochen hier am Unterricht teil.
Swami Dayandanda Saraswati
Nach 2 Tagen habe ich mich an das indische Englisch des Swami gewoehnt und geniesse mehr und mehr die Unterweisungen. Sie sind sehr realitaetsbezogen und man kann sie sehr gut auf den Alltag uebertragen. Die Grundaussage ist < Gott ist in Allem und Alles ist Gott> und die Lehre ist < wie kann ich dies im Alltag sehen und mir immer wieder bewusst machen das Alles goettlich ist, mich und alles um mich herum eingeschlossen.

Der Tag beginnt um 5 Uhr mit einem Chanting (Singen) im Tempel was ich ausfallen lasse. Um 7 Uhr ist angeleitete Meditation. Um 9.30 nach dem Fruehstueck 1 Std. Lehre, dann Yoga, dann wieder 1 Std. Lehre. Nach dem Mittagessen Chanting lernen, Sanskrit lernen (die alte Sprache) die wie Hindi geschrieben wird und wo ich meine Hindi-Schreibkenntnisse vertiefen kann. Dann wieder 1 Std. Lehre, Puja am Ganges, Abendessen, 1 Std. Satsang, wo Swami Fragen beantwortet, und dann falle ich um 9.30 pm muede ins Bett. Somit ist der Tag voll durchstrukturiert, wobei man nur das mitmachen kann was man moechte.
Puja am Ganges
Der Ashram ist wunderbar ruhig gelegen direkt am Ganges. Er wird mit Security geschuetzt, sodass niemand einfach hinein kann. Es ist somit ein wirklich priviligierter Ort und die Inder hier im Ashram sind alle gebildete wohlhabende Leute. Wer kann sich sonst per Internet fuer die Teachings anmelden?
Kein Krach, kein Gehupe und alle sind freundlich zueinander und entspannt. Man begruesst sich mit zusammengelegten Haenden, sagt sich ein < Om nama shivaya> und laechelt sich zu. Eine wirklich nette Art der Achtung zueinander.
der Ganges ist einfach zu kalt zum Baden. Bis jetzt war ich nur zur Haelfte drin. Somit ist mein Karma erst zur Haelfte reingewaschen. Mal schauen wann ich die andere Haelfte schaffe
3 Mal in dieser Woche hat eine Verkoestigung der Sadhus stattgefunden. Alle Sadhus aus Rishikesh koennen dann hier umsonst Mittagessen. Das Essen wir gespendet von Teilnehmern.
Am 27.3. war das Fest <Holy>. Dies wird im Norden gefeiert um den Fruehling (mit bunter Farbe) zu begruessen. Dabei wird mit eingefaerbtem Wasser um sich gespritzt, sodass alle Leute bunt bespritzt sind. Da ich keine alte Kleidung fuer das Spektakel habe und mir gesagt wird, dass viele Maenner dann alkoholisiert sind, bleibe ich lieber im geschuetzten Ashram.
rot und gruen, die Farben des Frueglings
auch die Sadhus feiern Holy
die meist gifftige Farbe wird im Ganges abgewaschen
mit diesen 2 Frauen aus Singapur habe ich Seite an Seite 1 Woche zusammen den Lehren gelauscht
Da ich in dieser Woche einen Ayurvedischen Arzt besucht habe, der sehr gut sein soll und auch in Europa Unterricht gibt, habe ich fuer die naechsten 10 Tage ayurvedische Mittel bekommen. Nach den 10 Tagen soll ich ihn wieder besuchen. Somit bleibe ich auch die kommende Woche im Ashram und werde ab
Montag  1. 4. eine neues Teaching hier besuchen.
im Tempel vom Ashram
Nach meinem vielen Reisen hier in Indien ist dies nun eine Erfahrung, die man wirklich nur hier machen kann. Die Dankbarkeit fuer alles was wir sind, was wir haben und was uns umgibt ist in der indischen Bevoelkerung durch den Glauben total present. Davon koennten wir uns im Westen inspirieren lassen.