Sonntag, 24. Februar 2013

ab 18. 02. 13 bleibe ich laenger in Varanasi (1,2 Mio. Einw.)

Varanasi (frueher Benares) ist eine der aeltesten durchgaengig bewohnten Staedte der Welt, vermutlich seit 1200 v. Chr. Es ist eine der heiligsten Staedte der Hindus. Pilger kommen zu den (an die 80) Ghats, die sich entlang am westlichen Ufer des Ganges ziehen. Es heisst, wer hier verbrannt wird und dessen Asche hier in den Ganges gestreut wird, der wird aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt befreit. Somit waschen sich nicht nur die Pilger in dem heiligen Wasser, sie trinken es auch, waschen ihre Waesche, streuen die Asche und sonstigen Reste ihrer Toten in den Fluss, und natuerlich kommen die Abwaesser auch hier hinein.  
Die schoenste Zeit ist morgens, wenn die Anbetungen fuer den Sonnenaufgang und den neuen Tag stattfinden.

morgens um 6.30 Uhr am Ganges.  Der Sadhu waescht sich, waehrend die Touristen vom Boot aus Fotos machen
Da nur 3,5 Zugstunden westlich von hier in Allahabad die grosse Kumb Mela stattfindet, kommen viel Pilger nach dem Besuch der Kumb Mela hierher, um sich in Varanasi reinzuwaschen und den goldenen Tempel zu besuchen. Da die Kumb Mela in frueheren Zeiten eigentlich nur ein Treffen aller Sadhus (wandernde Bettelmoenche) hier in Indien war, kommen jetzt auch alle Sadhus nach Varanasi, um sich hier zu treffen, gegen Geld sich Fotografieren zu lassen, und zu naechtigen. Entlang des Flusses kommen von Tag zu Tag mehr Zelte dazu. Wobei man das nicht Zelt nennen kann. Es sind Stangen mit Plastikplanen darueber. Viele Sadhus wollen durch ihre Nacktheit ihre Besitzlosigkeit zeigen. Sie schmieren sich nur mit Oel und Asche ein.
Sadhus in ihrem Zelt
Viele rauchen den ganzen Tag Mariuana, wobei dies immer mit einem Gebet zu Shiva und auch mit der Huldigung an Shiva geschieht.

vor dem Zelt haben sie ein Feuer und einen Altar
nach dem Waschen im Ganges werden die Saris zum Trocknen ausgelegt.
am Ghat, hier wird auch die Waesche gewaschen und getrocknet
 

Und obwohl diese Stadt so dreckig ist wie keine andere, die ich bis jetzt  gesehen habe, fuehle ich mich pudelwohl. Diese Stadt ist so bunt, mystisch, chaotisch, voller Leben und Sterben, was hier zusammen gehoert. Hier bin ich jetzt seit einer Woche und es ist total entspannend. Ich habe bis jetzt keinen Tempel und kein Fort hier angeschaut. Ich gehe morgens, nachdem ich bei Sonnenaufgang meinen Chai am Ghat trinke und das Treiben beobachte, von 8-10 zum Yoga. Danach fruehstuecke ich was Leckeres, sitze auf den Treppen, trinke Chai und lerne fuer meinen Hindi-Unterricht der von 12-13 Uhr stattfindet. Oft werde ich von Indern angesprochen, die neugierig sind, was ich da lese. Dann uebe ich mit ihnen einige Saetze zu sprechen, was total Spass macht. Es ist interessant eine Fremdsprache in einer Fremdsprache (auf Englisch) zu erlernen. Ich bin jetzt auch schon bei meinem 2. englischen Buch und es wird immer besser und leichter mit dem Lesen. Nachmittags bummele ich am Fluss entlang, lerne Menschen kennen, mit denen ich dann den Abend verbringe.
mit Reza, einem iranischen Musiker, der in Paris lebt, mit seiner Frau und seinen 2 Schwestern aus Teheran
ueber die gewaschene Waesche laeuft auch mal eine Kuh - never mind

Sonntag, 17. Februar 2013

15. - 17. 02. 13 auf nach Khajuraho

4, 5 Zugstunden oestlich von Orcha liegt Khajuraho. In den Zug wurde ich von einem aelteren Herrn reingezogen, als er schon anfuhr. Ich dachte, er waehre ueberfuellt und ich wuerde nicht mehr hineinpassen. Aber da es keine Tueren gibt und der Zug sehr langsam faehrt, kann man gut aufsteigen.
Irgendwann gab es dann doch ein Plaetzchen fuer mich.

alle wollen wissen wie ich heisse, woher ich komme, wer zu meiner Familie gehoert.
Ich zeige Bilder von meiner Familie, meiner Tochter und meinem Ehemann, die ich auf dem Smartphone habe. Auch Bilder von mir, wie ich mit meinem Hund vor einigen Jahren in einem See schwimme. Das finden alle totel lustig. Erstmal, dass eine Frau schwimmt, und dann auch noch mit Hund.

 Nach 2 Stunden wird die Zugfahrt aprupt beendet. Ich erfahre, dass der Zug nach Allahabad weiterfaehrt. Dort findet zur Zeit das groesste Hindu-Festival statt. Alle 12 Jahre wird die grosse Kumb Mela gefeiert. Von Hoz erfahre ich, dass es diesmal 40 Mio. Menschen sind, die nur per Sattelit gezaehlt werden koennen. Es ist auch schon eine Bruecke zusammengestuerzt, wobei 50 Menschen starben.
Nein, dorthin will ich nicht.
Aber das ist der Grund, warum die Zuege nun andere Plaene haben.

Alle im Zug werden in Auto-Rikschas verpackt und zum Busbahnhof gefahren. Und dann werden alle in einen Bus gepackt. Ich schaetze es waren 120 Leute. So einen ueberfuellten Bus habe ich noch nie erlebt. Und ich hatte wirklich Angst, dass etwas passiert. Aber nun hatte ich einen Sitzplatz und kam nicht mehr raus. Mein Gepaeck wollten sie aufs Dach packen, was ich rigoros verneinte. Ich dachte, irgendwann wuerden sie keinen mehr hineinlassen. Aber keiner wurde stehengelassen. Oft wurde mit offener Tuer gefahren, da in der Tuer auch Leute standen. Es regnete die ganze Zeit. Irgendwann bemerkte ich, dass der Bus gar keine Scheibenwischer hatte. Fuer die 80 km waren wir 4 Std. unterwegs. Die Strasse wuerden wir in Deutschland als Feldweg bezeichnen. Ich schaetze der Bus hat auch keine Stossdaempfer mehr.
Hier lerne ich Geduld, und zu akzeptieren was kommt. 

Als wir von einem Polizisten angehalten werden, denke ich, dass nun etwas passiert. Aber nein, der Polizist uebergibt nur einen Brief, der mitgenommen werden soll.

All diese Menschen wollen nach Khajuraho, da abends hier auch ein Hindu-Fest ist, was ich natuerlich nicht wusste.
auch die Kleinsten kommen mit zur Pilgerfahrt
In Khajuraho regnet es am naechsten Tag immer noch. Ich finde es mal ganz angenehm nicht nur Sonne zu haben. Die Strassen sind leer und keiner spricht mich an. Besonders morgens ist es schoen durch eine Stadt zu laufen, da die Leute erst ab 10 Uhr auf die Strasse gehen.

so sehen die Strassen nach einem Tag Regen aus

Ich gehe durch ein altes kleines Dorf und werde von einem Kuenstler in seinen Laden eingeladen.


zu Besuch bei einem Kuenstler, der Skulpturen aus Holz und Wurzeln gestaltet

Mit 2 jungen Maennern, die mit mir spazieren wollen, gehen wir zu einer alten Frau, die in einer Huette auf dem Lande lebt.


hier sitzen wir alle um ein Feuer herum in der Huette der alten Frau (Mitte). Die Leute glauben, dass der Rauch gut fuer die Augen ist. Vielleicht brauche ich dann bald keine Lesebrille mehr.

hier lerne ich, wie man Chapatis knetet, formt und backt
Spaeter werde ich zum gemeinsamen Kochen eingeladen. Es gibt Gemuese, Reis und Chapatis (Fladenbrot). In so einer Huette in einem kleinen Raum zu kochen, wo es noch ein Bett und einen Stuhl gibt, ist alles sehr improvisiert. Das Wasser gibt es nur draussen.
Ich erfahre viel ueber das Leben hier von diesen 2 Maennern. Sie sagen, dass die Strasse schon lange erneuert werden soll. Aber die Politiker wuerden das ganze Geld einstecken, was fuer den Strassenbau gedacht war, wenn sie dann erst mal gewaehlt sind - Korruption.
Da die jungen Maenner Mariuana rauchen und wohl auch an die Touristen verkaufen, frage ich, ob das nicht verboten waere. Sie sagen, sie geben der Polizei ein paar Rupies, und dann wuerden die wegsehen - Korruption. In den Strassen haengen Plakate - Stop Corruption.
Alle spielen das Spiel mit.

Khajuraho ist ein kleiner Ort mit vielen Tempeln aus dem 10. Jh. Der Ort ist beruehmt fuer seine Tempel, da sie von aussen mit Figuren aus dem Kamasutra bestueckt sind.


Man laeft die ganze Zeit an den Tempeln entlang und schaut nach den vielen verschiedenen Positionen, die Scenen aus dem Kamasutra darstellen.

eine der vielen akrobatischen Stellungen im Kamasutra
Am dritten Tag mache ich wieder eine Wanderung ausserhalb der Stadt. Einsam bin ich nie.
Immer wieder wird mir der Weg gezeigt von Kindern, die mich begleiten. Waehrend ich mit meinen Sandalen ueber Dornen laufe und mir sogar in der Hand 2 Dornensplitter einfange, laufen die Kinder barfuss den steinigen dornigen Weg entlang. Ich weiss wirklich nicht, wie sie das aushalten.
oben auf dem Gipfel

ich komme mir vor wie die Rattenfaengerin von Khajuraho. Alle diese Kinder begleiten mich am Schluss meiner Wanderung
Abends um 23 Uhr nehme ich den Nachtzug nach Varanasi (frueher Benares), der 12 Stunden brauchen soll. Ich habe eine Schlafkoje gebucht. Mal sehen wie das klappt. 
In Varanasi will ich vielleicht eine Woche bleiben, da ich einen Hindi-Sprachkurs machen moechte.

Donnerstag, 14. Februar 2013

12. - 14. 02. 13 auf nach Orchha (8500 Einw.)

5 Zugstunden sued-oestlich von Agra ligt Orcha, eine kleine wunderbare Stadt, mit alten Tempeln, Palaesten aus dem 16. Jh. und Ruinen, die ueberall in der Landschaft verstreut liegen.
Hier gibt es viele Pilger aber kaum Touristen. Es geht gemuetlich zu, man wird kaum von Verkaeufern angequatscht, und es gibt leckeres Essen.
Aloo Tikri- zerquetschter Kartoffelball, mit Kichererbsen, scharfer und suesser Sosse, Koriander- serviert in Blaetterschuessel
Thali- Fladenbrot, Kartoffeln, scharfes Gemuese- mein Lieblingsfruehsteuck, und man kann alles immer nachbestellen
er knetet den Teig fuer die Fladen frisch und backt sie fuer mich frisch in der Pfanne
frisch aufgefaedelte Rosenblueten, zum Verkaufen an die Pilger, die sie im Tempel opfern
Orcha liegt an 2 Fluessen, die den Palast und die Tempel als Insel umschliessen. Ausserdem gibt es noch einen kleinen Nationalpark (44 km im Quadrat), den man schoen durchwandern kann und der auch von den 2 Fluessen eingerahmt ist.

Ich durchwandere einen Tag lang den Nationalpark und komme durch Doerfer, wo es noch sehr urtuemlich zugeht. Hier gibt es keinen Tee und kein Essen fuer mich. Alle starren mich fasziniert an und die Kinder wollen dann doch alle dasselbe- Madam, schoolpen, Rupies
ein taubstummer Junge, der mich mit seiner Taschenlampe durch die dunklen Treppengaenge hoch hinauf in die Tempeltuerme fuehrt
Nach 5 Tagen Antibiotika rasselt es immer noch etwas in meinen  Bronchien. Ich gehe wieder zu einem Arzt und bekomme fuer weitere 5 Tage ein neues Antibiotika. Mein Magen ist zum Glueck immer noch total o.k. 
Mit soviel Segen, den ich von heiligen Maennern bekommen habe, werde ich bestimmt bald wieder gesund.
soviel Segen von Heiligen muss fuer den Rest meines Lebens reichen
er bewacht den Shiva-Tempel und gibt mir auch den Segen
Ich leihe mir wieder ein Fahrrad aus und radele ins Land hinaus, wo auf den Strassen kein Verkehr ist. Von Allen werde ich angelacht (oder ausgelacht, aber das ist mir egal), da eine Frau auf dem Fahrrad (und dann auch noch eine Weisse) sehr ungewoehnlich hier ist. Fahrrad fahren hier nur Schulmaedchen. Frauen sitzen hoechstens hinten drauf. Auch am Auto-Steuer habe ich noch keine Frau gesehen.                                                                                                               natuerlich muss ich auch wieder einen Berg besteigen

Montag, 11. Februar 2013


10. - 11. 02. 13 in Agra (1,3 Mio Einw.)

Hier gibt es mehr Touristen als Einwohner, so erscheint es jedenfalls. Jeder Indienreisende will es sehen:
das Taj Mahal
Dieses Wunderwerk aus Marmor, das wirklich grandios ist, ist kein Palast. Nein, es ist nur ein Mausoleum, was 1631 ein Shah Jahan fuer seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal (seine 3. Ehefrau) erbauen liess, nachdem sie bei der Geburt des 14. Kindes gestorben ist. Nach der Fertigstellung brachte sein Sohn ihn ins Gefaengnis, wo er aus einem Fenster das Taj sehen konnte. Mehr hatte er nicht davon. Das Taj wurde vor einigen Jahren von seiner dunklen Staub -und Dreckschicht gesaeubert und mit einem Spezialmittel einkonserviert. Seitdem ist auch eine Auto-und Motorfreie Zone drumherum, was sehr angenehm ist.
Ich besichtige am ersten Tag das Rote Fort in Agra in Begleitung einer Englaenderin. Wir schlendern durch die Festung und den Palast und unterhalten uns angenehm.
 Den Abend verbringen wir noch auf einer Dachterrasse. Hier gibt es viele schoene Dach-Restaurants mit Blick auf das Taj.
Am 2. Tag gehe ich schon morgens um 7.30 los ins Taj, da es dann noch ertraeglich mit den Menschenmassen ist. Am Mittag miete ich mir fuer 4 Stunden einen Fahrrad-Rikscha-Fahrer, der mich zu weiteren Sehenswuerdigkeiten hier in Agra faehrt, die zu Fuss zu weit sind. Die ersten 15 Minuten sind total unaangenehm fuer mich, jemanden fuer mich strampeln zu lassen, der bestimmt 20 kg leichter ist als ich und sich abmueht. Nach einiger Zeit gewoehne ich mich dran und kann es dann sogar geniessen.
Sammlung von Brennstoff (getrockneter Dung)
 In Agra verbringe ich 3 Naechte in 3 verschiedenen Hotels. Das Erste verlasse ich morgens, da abends bis 23 Uhr laute Musik laeuft und um 24 Uhr der Generator fuer 1 Stunde wegen Stromausfall neben meinem Zimmer brummt. Das 2. Hotel, in dem ich super toll schlafe, muss ich nach einer Nacht verlassen, da es in der 2. Nacht ausgebucht ist. Das 3. Hotel.....? Mal sehen.




7. - 9. 02. 13 auf nach Fatehpur Sikri

3 Busstunden oestlich von Jaipur Richtung Agra liegt Fatehpur Sikri, ein kleiner Ort mit einer riesigen Moschee und einem alten Palast. Der Ort besteht fast nur aus einer Basar Strasse. Ich wundere mich immer wieder wie das funktioniert, dass die gleichen Laeden nebeneinander liegen. Jeder Laden verkauft das Gleiche. Und wer kauft diese Sachen eigentlich in so einem kleinen Ort? Hier giebt es kaum Touristen, die hier uebernachten. Die Meisten kommen morgens aus Agra und fahren Nachmittags wieder zurueck.
Der Eingang zur Moschee ist 54m hoch und erscheint riesig ueber den vielen Treppenstufen.

Die Moschee selbst ist nicht aussergewoehnlich. Bei den Moscheen ist es so, dass die Gebaeude von aussen toll erscheinen, aber innen ueberhaupt keine Gegenstaende sind. Es ist nur blanker Boden, wo die Glaeubigen knieen. Vorne ist ein kleines Podest, wo der Imahn sitzt.


Natuerlich will wieder jeder mich als Guide begleiten. Aber darauf habe ich gar keine Lust mehr, da alle ein schlechtes Englisch sprechen und auch nur das erzaehlen, was in meinem Buch steht. Ausserdem haben sie es immer sehr eilig durchzukommen. Ein junger Mann aus Nepal meint, er will ueberhaupt kein Geld haben und schlendert neben mir her. So begleitet er mich den Nachmittag und zeigt mir Gebaeude, die normale Touristen nicht sehen. 
einen alten Brunnen mit Heiligtum ausserhalb der Stadt
ein riesiger Webteppich
im alten Palast
 Am 2. Tag erkunde ich das riesige Palstgelaende und wandere um den Ort herum an der alten Stadtmauer entlang. Mich begleiten wieder ein haufen Jungs, die zum Schluss auch wieder Geld wollen. So ist das hier. Als Tourist wird man als reich angesehen (was wir fuer die Verhaeltnisse hier auch sind) und alle wollen davon etwas abbekommen.
meine Guides an der Stadtmauer entlang
der Elefantenturm, mit Stosszaehnen bespickt
hier wird fuer den Export, auch nach Deutschland, Teppiche aus Lederstreifen gewebt
Am 3. Tag mache ich mich auf den Weg zu einem Vogel-Nationalpark, der eine halbe Stunde mit dem Bus entfernt liegt und geniesse die Ruhe. Ich miete mir dort ein Fahrrad, was nach einer Stunde einen Platten hat. Die Wege sind sowieso so schlecht, dass es besser ist zu laufen. So lasse ich mein Fahrrad am Wegesrand stehen, sage den dortigen Rikscha-Fahrern Bescheid, dass es jemand abholen soll, und wandere den Tag duch eine Sumpf- und Moorlandschaft. Ich bin fast die Einzige, die ohne Fernglas und der richtigen ornithologischen Ausruestung rumlaeuft.

Hier gibt es Kormorane, Kraniche, Stoerche die hier ueberwintern und Kingfisher (so heisst hier auch das Bier). Natuerlich noch weitere 350 Vogelarten, die ich nicht kenne.
Bild des Tages
Am spaeten Nachmittag bin ich zurueck in meinem Hotel, packe meine Sachen und mache mich auf den Weg nach Agra (1,5 Busstunden weiter oestlich). Nachdem ich Hotel eingecheckt habe gehe ich zu einem Doctor, da meine Bronchities nun doch Antibiotika benoetigt. Fuer meine 15 minuetige Untersuchung will der gute Mann nur 90 Cent. Mehr will er nicht annehmen. Die 4 Mittel, die er mir verschreibt, kosten ca. 4 Euro. Dabei ist auch ein Mittel fuer die Darmflora, woran der Arzt gedacht hat. Ich hoffe, es hilft bald.





Mittwoch, 6. Februar 2013

5. - 6. 02. 13 auf nach Jaipur (3,4 Mio. Eonw.)

die Geschichte von Jaipur beginnt in Amber (11 km von Jaipur). Dort wurde im 10 Jh. eine Festung erbaut. Im 16. Jh. kam ein Palast hinzu. Die Stadtmauer von Amber ist 14 km lang und sieht fast aus wie die Chinesische Mauer.


das Fort von Amber. Manche Touristen lassen sich mit Elefanten hochbringen

ein Palast aus Sandstein und Marmor
Im 18. Jh. war die Stadt so riesig geworden (es herrschte Wassermangel), dass der damalige Maharadscha eine neue Stadt auf dem Reissbrett entwarf (die erste in Nordindien die so entsatnd). Diese Stadt wurde Jaipur -auch Pink City genannt, da 1876 zu Ehren des Besuchs des Prinzen of Wales alle Gebaeude rosa gestrichen wurden. Ich empfinde die Farbe eher als Ocker. Noch heute muessen alle Gebaeude innerhalb der Altstadt so gestrichen werden.

das Hawa Mahal wurde 1799 fuer die Damen des Herrschers gebaut, damit diese das Treiben auf der Strasse geschuetzt beobachten konnten
Aber das Tollste ist das Jantar Mantar, ein Obeservatorium, das ein Maharadscha 1728 erbauen liess, der mehr an Astrologie als an Eroberungszuegen interessiert war.

diese Sonnenuhr laesst die Zeit bis zu 2 Sekunden genau ablesen

es gibt auch fuer jedes Sternzeichen eine extra Sonnenuhr, hier fuer mein Zeichen Schuetze
Ansonsten ist Jaipur sehr quirlig. Wenn man in einen Bus steigen will, muss man nur die Hand rausstrecken (ohne Bushaltestelle). Dann kommt ein Sammelbus und sammelt einen auf. Manchmal kann es nur sehr lange dauern bis der Bus so angefuellt ist, dass er wirklich losfaehrt.


Strassenszene in Pink City


Montag, 4. Februar 2013

3. - 4. 02. 13 auf nach Pushkar

nach 12 Std. Busfahrt ueber Nacht erreiche ich Pushkar (15.000 Einw.). Es ist ein kleiner Ort direkt neben Ajmer, wo ich morgens um 4 Uhr aus dem Bus geworfen werde und auf den ersten Bus nach Pushar warte.
Die Stadt liegt an einem kleinen See, der dort entstanden sein soll, wo Brahma (der Schoepfergott) eine Lotusbluete fallen liess. Hier gibt es viele Touristen, Pilger und Viele, die diesen beiden Gruppen etwas verkaufen wollen. Ich fuehle mich wieder geschuetzt von meiner Verkleidung.


viele Tauben tummeln sich am Ghat, fast wie in Venedig
Um den See (ca. 500 x 500 m im Viereck gross) gibt es 52 Ghats. Das sind Eingaenge in den See, wo sich die Glaeubigen baden. Es heisst, dass jeder Hindu einmal in Pushkar gebadet haben sollte. Es gibt auch ein Ghandi-Ghat, wo Ghandis Asche in den See gestreut wurde. 


Auch viele grosse Baeume sind heilig. Drumherum werden Goetterstatuen aufgestellt und  natuerlich Devotialien verkauft, z.B. Blumen, die man in den See streut.
Ich mache eine kleine Wanderung auf einen Berg, der natuerlich auch heilig ist und wo oben auch wieder ein Tempel wartet.
schoene Wanderung und schoener Blick auf die Stadt
Mittlerweile gehe ich nicht mehr in alle Tempel hinein. Hier in Pushkar ist ein beruehmter Brahma-Tempel, der aber nicht alt ist. Er ist nur beruehmt, da fuer Brahma nur selten Tempel gebaut werden. Da es vor dem Tempel wieder laut und geschaefftlich ist (alle wollen dass man die Schuhe auszieht, damit man danach wieder Geld gibt, da sie auf die Schuhe aufgepasst haben), besuche ich ihn gar nicht. 
Ich bummele langsam durch die Strassen und suche einen Medizinladen, wo ich fuer meine Erkaeltung, die jetzt seit 10 Tagen anhaelt, Mittelchen kaufen will. Ich hoffe, dass die indischen Mittel in Indien besser helfen, als meine deutschen Mittel, die nicht so richtig anschlagen wollen.
Nach 6 Wochen reisen werde ich langsamer und langsamer. Ich lasse mir morgens Zeit, mache hier wieder Yoga auf dem Dach, und versuche mich langsam treiben zu lassen, was mir besser und besser gelingt.

Blick vom Tempelberg
am Ghat: die Kuehe sind hier am entspanntesten
die Frauen moechten immer, dass man ihre Kleinen fotografiert (hier auf der Festung von Jaisalmer)