Donnerstag, 27. Dezember 2012

22.12.12. in Kochi

Am 2. Tag lerne ich morgens beim Yoga eine Frau aus Wien kennen, die jeden Winter hier in Kochi verbringt, um bei einem ayurvedischen Arzt diese Kunst zu erlernen. Mit ihr zusammen lerne ich viele Meschen kennen. Eine Kuenstlerin laedt uns zu sich nach Hause zum Tee ein. Dort lebt auch ihre alte Mutter, die uns christliche Lieder auf Hindi vorsingt.
Den Mittag verbringe ich auf der Insel Vypeen vor Kochi, die man mit einer Faehre erreicht. Ich schliesse mich 2 jungen Englaenderinnen an und wir fahren mit einem Tuktuk (ein Moped auf 3 Raedern, das hier in Indien das billige Taxi ist) zu einem wunderschoenen einsamen Starnd. Dabei erlerne ich das Tuktuk fahren. Mit 4 Gaengen, und immer schoen links fahren. Nur wenn ein Schlagloch kommt (und das sind hier viele) hilft mir der Fahrer.
Den Abend verbringe ich zusammen mit der Wienerin bei einem Kuenstler in seinem Atelier, wo eine kleine Party stattfindet. Nach diesem Tag habe ich das Gefuehl ich waere schon eine Woche hier in Kochi.

Hier lerne ich mit den Fingern zu essen, wie es Alle hier tun - ein ganz neues Gefuehl

23.12.12. auf nach Alleppey

Mit einem oeffentlichen Bus fahre ich weiter in den Sueden. 2 Stunden eingezwaengt mit meinem riesigen Rucksack, heiss, mit einem Schnellbus. Der ist wirklich schnell. Die Hupe ist immer im Einsatz. Da es hier keine Schnellstrassen gibt, und man immer direkt von einem Ort gleich wieder in dem Naechsten landet, sind immer Menschen und Moppeds auf der Strasse, die fliehend von dem Bus wegrennen. Eine Geschwindigkeitsbeschraenkung gibt es nicht.
In Alleppey ist ein Hindu-Fest. Alles ist geschmueckt und es sind Tausende von Menschen auf der Strasse.
Abends bekomme ich zum ersten Mal Angst, als ich zwischen den Massen meine Pension suche. Ich hoffe die ganze Zeit, dass keine Panik ausbricht. Ich finde dann eine kleine leere Gasse und dann -Stromausfall. Das ist hier ueblich, dass 2 Stunden taeglich der Strom ausgestellt wird. 
Zum Glueck habe ich meine Taschenlampe dabei. Nach langem Suchern finde ich die Pension. Sie ist sehr billig, liegt dierekt an der Strasse, der Ventilator ist laut, aber ohne Ventilator schmilzt du weg. Also Ohren zustoepseln, und irgendwie Schlaf finden. Ein paar Betrunkene klopfen Nachts an die Tuer. Aber irgendwie finde ich dann doch Schlaf.
Hindutempel, 10 Tage wird gefeiert

24.12.12 auf zur Amma

Weihnachten will ich im Ashram der heiligen Mutter Amma in Amrithapuri, weiter im Sueden, verbringen. Den Weg dorthin lege ich durch die Backwaters auf einem Boot zurueck. Dies ist eine Seenlandschaft zwischen dem Ozean und den Bergen, durchzogen mit Kanaelen, kleinen Inseln, und alles wir auf dem Boot zu den Doerfern transportiert.





 Im Ashram lebennormalerweise ca. 2000 Meschen. Aber jetzt zu Weihnachten sind es mindestens 4000. Ich teile das Zimmer mit 3 Schwedinnen -sehr spartanisch, aber dafuer kostet hier die Nacht mit einfacher Vollverpflegung nur umgerechnet 4,-Euro. Amma, die normalerweise durch die ganze Welt reist um auch fuer ihre caritativen Hilfsprofekte zu sammeln, ist im Ashram. Sie gibt Darshan, das heisst, sie umarmt die Menschen, gibt ihnen Trost und Liebe. Ich stehe schon in der Schlange, um mich auch umarmen zu lassen. Aber dann lasse ich es doch sein, da ich kein Beduefniss nach Trost verspuehre. Mir geht es einfach zu gut. Die Ansprachen von Amma beruehren mein Herz nicht und auch die Lieder (die deutschen Uebersetzungen) sagen mir nicht zu. Ich klatsche und singe die hinduistischen Texte mit und vesuche die Uebersetzung zu ignorieren (liebe Mutter, gib mir Trost, rette mich, usw.   )
Morgens und abends meditiere ich am Strand, mache Yoga, und schaue mir die weissgekleideten Menschen an. Leider ist von Achtsamkeit hier keine Spur. Die Menschen sind ueberwaeltigt von der Amma, aber wenn sie in den Schlangen stehen und auf das Essen warten muessen, wird doch gedraengelt.
hier das Hauptgebaeude des Ashrams. Im Ashram selbst duerfen keine Fotos gemacht werden.
Trotzdem ist es eine gute Erfahrung gewesen und fuer Weihnachten war dies genau das Richtige fuer mich. Besser als der Geschenke-und Konsumtrubel in Deutschland allemal- finde ich.

26.12.12. auf nach Varkala Beach

Wieder in einem Schnellbus geht es weiter in den Sueden. Wieder 1,5 Stunden dicht eingezwaengt im Gedraenge reise ich nach Varkala Beach, einem total touristischen Ort, mit einem tollen Strand, tollem Essen, und alles was das Herz begehrt.
Ich miete mir eine kleine einfache Huette und kaufe mir ganz duenne Kleidung, wie sie auch die Inderinnen tragen, da ich nicht in kurzen Kleidern herumlaufen moechte.
Am Strand treffe ich 2 Englaender aus Brighton wieder, mit denen ich in Kochi einen Yoga-Kurs besucht habe. Wir gehen zusammen zum Yoga-Kurs und danach gemeinsam essen. Dabei wird das Uebliche unter Reisenden besprochen- was hat man gesehen, wo will man hin, welche Laender wurden bereist, usw. netter Small Talk. Meine Englischkenntnisse erreichen trotzdem ihre Grenzen.

27.12.12 Elephant festival

Nach einem Spaziergang am Strand, Yoga-Kurs auf der Dachtarrasse, Planung der naechsten Tage, geht es mittags mit einer gebuchten Tour in einem aklimatisierten Bus zu einem Hindu-Fest.
Da der Elefantengott Ganesh in jedem Tempel verehrt wird, hat auch fast jeder Tempel seinen eigenen Haus-Elefanten. Die treffen sich heute bei einem Hindu-Festival. 
Es ist grandios- die Farben, die geschmueckten Tiere, die mit Statuen bestueckten Wagen (sie erinnern mich an Karnevals-Umzuege), die Musik ist betaeubend laut.




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